Aktionstag von Wiehl ENTHINDERT unter dem Motto: „Gemeinsam Wiehl sein“, war ein voller Erfolg!

Aktionstag von Wiehl ENTHINDERT unter dem Motto: „Gemeinsam Wiehl sein“, war ein voller Erfolg!

Viele Menschen sitzen im Publikum im Saal des Stadtteilhauses und halten Zettel mit ihren Wünschen hoch.
Montag, 11.11.2024

09.11.2024:

Wenn sie aufgrund ihrer kognitiven Beeinträchtigung an der Supermarktkasse länger braucht, um ihr Geld abzuzählen, spürt sie die Gereiztheit der anderen deutlich, erzählt eine junge Frau am Thementisch „Stein auf Stein – Bausteine für einen inklusiven Sozialraum“. „Wenn der Supermarkt sehr voll ist, verschiebe ich meinen Einkauf manchmal lieber, aus Angst, Ärger zu bekommen,“ sagt sie zu den anderen Besuchern des Aktionstags „Wiehl enthindert“. Gemeinsam überlegt die kleine Gruppe aus Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen, wie hier Abhilfe geschaffen werden kann. „Supermärkte könnten eine Kasse ausweisen, an der es ruhig länger dauern kann. Das würde nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen entgegenkommen, sondern auch allen anderen, die ohne Stress einkaufen wollen“, lautet eine der Ideen, die die Moderatoren auf eine Karte schreiben.

Solche Karten mit Ideen für ein barrierefreies Wiehl entstehen auch an weiteren Tischen, an denen über verschiedene Aspekte der Inklusion geredet wird. Denn genau darum geht es im ersten Teil des Aktionstages „Wiehl enthindert“, zu dem das gleichnamige Netzwerk am vergangenen Samstag ins Stadtteilhaus Drabenderhöhe geladen hat: über Inklusion reden. Das Projekt „Wiehl enthindert“ setzt sich dafür ein, dass alle Menschen an den Bereichen Freizeit, Sport, Kultur und außerschulischer Bildung in Wiehl gleichberechtigt teilhaben können. Ins Leben gerufen wurde es vor rund einem Jahr vom Verein Lebenspfade Oberberg e.V. und der Stadt Wiehl. Der erste Aktionstag des Projekts richtete sich besonders an jene, die das Thema betrifft oder denen eine Verbesserung von Barrierefreiheit und Teilhabe in Wiehl am Herzen liegt.

Bevor sich die Gäste an die Thementische verteilten, begrüßten Ulrich Pflitsch, Vorsitzender des Vereins Lebenspfade Oberberg e.V., und Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker die Anwesenden. Sie luden dazu ein, die Zukunft Wiehls aktiv mitzugestalten, indem eigene Ideen und Wünsche für eine vielfältige Gesellschaft eingebracht werden. Genau dazu gaben die Thementische Gelegenheit. „All die tollen Ideen, die hier zusammengetragen wurden, nehmen wir für unsere weitere Arbeit mit“, erklärten die Projektleiterinnen Astrid Wollenweber und Maria Lamsfuß, bevor es im zweiten Teil des Aktionstages darum ging, Inklusion zu erleben.

Eine Frau hält zwei gestapelte Kartons in den Händen. Auf den Kartons stehen Ergebnisse der Gruppenarbeit

Der Einladung zum offenen, zweiten Teil des Aktionstags folgten zahlreiche Wiehlerinnen und Wiehler, sodass das Stadtteilhaus am Nachmittag sehr gut gefüllt war. Gemeinsam erlebten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher Inklusion nicht nur, sie feierten sie regelrecht: Bei den Auftritten des inklusiven Chors, des inklusiven Tanzensembles ARTsider und der BWO-Band „West-Band“ wurde mitgesungen und getanzt. „Die Stimmung ist fantastisch“, freuten sich die Veranstalterinnen, bevor der Tag mit einer besonderen Aktion endete: Die Besucher hatten ihre Wünsche für ein inklusiveres Wiehl auf Zettel geschrieben und an Luftballons in den Himmel steigen lassen. Ein Wunsch schaffte es besonders weit: Er wurde in Mengebostl in Niedersachsen, rund 400 Kilometer gefahrene Kilometer von Drabenderhöhe entfernt, gefunden. Der Wunsch lautete: Mehr inklusive Veranstaltungen wie dieser Aktionstag. Zusammenzukommen, über Inklusion reden und sie gemeinsam zu erleben, ist also ein echtes Anliegen in Wiehl, dem das Netzwerk Wiehl weiterhin enthindert entgegenkommen will und wird.

8 Personen stehen auf einer Bühne. Eine Person moderiert

Text: Fenja Jansen

Bilder: Christian Melzer

 

Kategorien: Allgemein